Psyche oder Seele

Die Unterscheidung spüre ich auf jeden Fall deutlich, ob es mir gelingen wird, beide Begriffe trefflich zu erklären? Die Antwort überlasse ich dir, Lieber Leser?

 

Im Alltag, sogar in der Medizin werden beide begriffe oft als Synonyme benutzt und somit gleich gestellt.

Wir neigen dazu zu sagen, wenn ein Mensch leidet/verwahrlos ist und dabei Handlungen vollzieht, die mit den Regeln der Gesellschaft nicht konform sind ( Autos zerkratzen; Tiere absichtlich quälen) dann nennen wir diese Symptome: psychische Krankheit.

Sollte jemand erkranken Aufgrund einer menschlichen Tragödie (Partnerverlust) und verfällt dabei in Depressionen, nennen wir das: seelische Krankheit.

Aber wir haben noch die Frau, die aufgrund der Wechseljahre und der hormonellen Umstellung depressiv wird und den Mann, der nach dem Tod der Frau zu Alkoholiker und zu einem Kleinkriminellen wird. Sind sie psychisch, oder seelisch krank?

Alle Definitionen, die sich in der Gesellschaft etabliert haben, halte ich für unvollständig, weil sie nur einige wenige  Symptome trefflich beschreiben und weil sie für mich zu stark austauschbar sind.

Nach meiner Vorstellung ist die Seele zuerst neutral, im Sinne der Emotionalität/Gefühle und zwar bei allen Menschen.

Ähnlich einem PC Rechner haben sie also ein „Gerät“ welches sie mit diversen Inhalten, Bildern und Texten füllen können. Mit diesem Gerät können sie auch im Internet diverse Seiten abrufen. Sie können bitterböse Mails schreiben, oder eine Liebes Mitteilung verfassen.

Also noch mal (damit wir nicht zu sehr bei Tech Nick landen):

Alle Seelen sind mehr oder weniger gleich und neutral geschaffen. Sie unterscheiden sich nur im Prototyp und in der Stärke.

Dazu mehr auf der Seite >> Die Seele

Alle diese Seele sind ein Bewusstsein, ein Zündidee des Menschen.

Der Mensch bekommt seine Identität, sein Bewusstsein und seinen Willen mit Hilfe der Seele. Erst dann wird er zum Menschen.

Was ist also die Psyche?

Die Psyche ist eine Ansammlung an vielen Eigenschaften, die mit dem Prozess des Denkens und Handels zusammenhängen. Ein Mensch denkt und handelt seit der frühesten Kindheit. Er lernt und erlebt Situationen, die ihn prägen, die ihn entwickeln. Er bringt auch eine genetische Neigung in Form von Haupttypen, die man allerdings auch in der Tierwelt findet. Ich nenne sie die Ureigenschaften: mutig, zögernd, forsch, vorsichtig, die wir im jeden Welpenwurf bereits nach wenigen Tagen entdecken. Da ist der kleiner Anführer und dann der Schlaue und der Verfressener… (betrifft die Tiere, die in der Gruppe leben, also auch die Menschen)

In der nachfolgenden Zeit prägt das Leben in der Gruppe die Psyche und zwar nicht nur die kulturellen und sozialen Grundsätze, die man vorgelebt bekommt, sondern auch der direkter Einfluss der Eltern (der Erwachsenen).

Als „Gruppe“ nenne ich hier alles, was mit den menschlichen Zwischenbeziehungen zusammenhängt: Familie, Freunde, Schule, Beruf, Kirche, Sport…

Jetzt kommen noch dazu äußere Bedingungen: Krieg/Frieden, Politik, Hunger/Überfluss, Reichtum/Armut, Technik, Kommunikation, Bildung…und vieles mehr.

Was hat es mit der Seele zu tun?

Ohne die Seele, könnte sich die Psyche nicht entwickeln. Die Seele ist die Öffnung für die ganze Entwicklung.

Aber, die Tiere entwickeln sich auch im Laufe des Lebens.

Stimmt, aber anders. Es gibt mehrere Spalten dieser Entwicklung. Eine Spalte die Urspalte, die tierische, ist uns und den Tieren gleich, oder fast gleich. Das bedeutet, dass die Tiere nur nach einem Muster, für diese Art durch die biologische Evolution vorgesehen, handeln und dem entsprechend sich entwickeln können.

Die Tiere haben also nicht ein PC mit I Zugang, sondern ein Abspielgerät. Je nachdem, welches Spiel/Titel da abgespielt ist, läuft eine Handlung. Sie haben auch keine Wahl, völlig anders zu reagieren. Sie haben nur unter Umständen einige Alternativen, die sie je nach Situation verwenden können. Schlaue Tiere, oder Tierarten haben mehrere Alternativen und Kombinationsmöglichkeiten. Die niedrigere weniger.

Die große Frage stellt sich hier automatisch: Ist unsere Seele für alle die nicht geglückten psychischen Abnormitäten schuldig?

Nein.

Aber sie entstehen (wenn sie entstehen) nur bei uns, den Menschen und nur dadurch, dass wir überhaupt eine Seele besitzen. Hätten wir die Seele nicht gehabt, wären wir  Schimpansen, die so leben halt, wie die Schimpansen leben (mit einem Abspielgerät).

Die Tiere, die in der freien Laufbahn leben, haben keine psychischen Krankheiten. Die haben auch keine Angst, sondern sind scheu und vorsichtig.

Völlig durcheinander sind nur die Tiere, um die sich die Menschen „kümmern“, weil dort das automatische Muster mit der vorgefundenen alltäglichen Realität nicht übereinstimmt. Aber auch diese Tiere würde ich nicht psychisch krank nennen, sondern verhaltensgestört. Es ist schon ein Unterschied in der Begrifflichkeit, finde ich.

Jetzt sind wir bei der nächsten wichtigen Frage angekommen: Wenn also die Seele in ihrer Ausprägung wertneutral ist, warum werden so viele Menschen zu Monstern?

> Weil wir unseren Willen und eine Wahl haben.

Die Seele gibt uns also ein neutrales „Werkzeug“ in die Hand. Wie rum wir es nutzen, machen wir daraus was Gutes, oder was Böses wird schon uns überlassen.

„Das ist nicht gut!“, finden sie wahrscheinlich. Ja, ich auch.

Nun es gibt noch so was wie eine Bremsvorrichtung.

Das ist nämlich das Gewissen.

Das Gewissen ist das, was unsere Seele mit sich bringt. Diese feine Unterscheidung zwischen GUT und BÖSE, welche jeder von uns , vom Kindesalter eigentlich hat.

Das Gewissen sagt uns: Tu das nicht! das ist nicht gut!

Haben wir es trotzdem getan, oder entwickeln wir uns in eine Richtung, die mit dem Gewissen nicht konform ist, haben wir da gerade starke Tendenz seelisch krank zu werden.

Seelisch krank werden also oft die Kriminellen, die Diktatoren, Menschen, die den anderen nicht gut tun, die anderen leiden lassen. Warum? Weil sie ja ununterbrochen gegen sein Gewissen schlechte und negative Taten vollbringen. Abgesehen davon, sind sie auch psychisch krank und zeigen Symptome, die man bei der Psychiatrie nennen würde.

Ich glaube, dass es keinen so abgebrühten Menschen gäbe (normal intelligent), der im seinen Inneren nicht wusste, dass seine Taten gegen sein Gewissen wären. Nach außen (für die Kamera) wirkt er vielleicht überzeugt, aber im inneren weißt er genau um seine Vergehen.

Man kann also auf einmal seelisch und psychisch krank werden, oder nur seelisch, oder nur psychisch. Die Grenzen sind fließend, die Symptome ähnlich, auch das Krankheitsbild.

Es ist auch schwer zu sagen, was „normal“ ist.

Das was wir heute als  „normal“, oder als  „eine von vielen Formen“ bezeichnen (z.B: Sexualleben), wäre im Mittelalter Grund genug, einen zu verbrennen, auch heute noch in anderen kulturellen Kreisen, zu steinigen.

Versuch einer Definition:

Seelisch krank wird jemand, der aus welchem Grund auch immer sein Leben als „voller Mensch“ nicht führen kann, oder bei der Ausübung eingeschränkt ist.

Seelisch krank wird auch einer, der gegen sein Gewissen gehandelt hat.

Die seelische Krankheit kann sichtbar auftreten, muss aber nicht. Sie kann auch wie ein Dorn in einem sitzen. Hat also eine Mutter ihre Tochter dazu gezwungen, dass uneheliche Baby frei zu Adoption zu geben, werden beide lebenslang eine seelische Verletzung in sich tragen, auch eventuell ohne Symptome. Das Gewissen wird dann drücken. Ist der Druck zu groß kann daraus auch eine psychische Krankheit entstehen.

Seelische Krankheit kann durch die psychische Krankheit begleitet werden, muss aber nicht.

Auch psychische Krankheit kann, ohne seelischen Hintergrund auftreten.

Was ist psychische Krankheit?

Das ist wirklich nicht leicht zu erklären. Warum? Weil diese an so vielen Faktoren gekoppelt sein könnte.

Durch das Vorhandensein einer Seele, sind wir zu denkenden, kommunizierenden, willensstarken, handelnden, planenden, und, und, Wesen geworden. Unser Charakter, unsere Persönlichkeit wird stets gebildet und entwickelt.

Wir sind Gefühlen, Emotionen und Denkprozessen ununterbrochen „ausgeliefert“.

Wir sind täglich von Sinneseindrücken und Wahrnehmungen bombardiert worden.

Abgesehen davon, sind die obigen Fähigkeiten 100% mit dem biologischen Zustand unseren Körpers verbunden. Das bedeutet, tritt da an einer Stelle eine Mangelerscheinung, oder Disharmonie, ändert sich schon wieder alles andere (zu Beispiel die Stimmung, oder die Persönlichkeit)

 

Es gibt also Millionen Gründe, warum man psychisch krank sein könnte. Die Definition ist übrigens je nach Epoche und Kultur anders.

Allgemein würde ich die psychische Erkrankung als eine Disharmonie in der Persönlichkeit (im weiten Sinne) benennen, mit Symptomen, die einem das „normale“ Leben erschweren, oder nicht möglich machen.

  • PSYCHE (Psychotherapie)